„Willkommenskultur“ ist das Wort der Stunde: Offene Arme und Herzen für Flüchtlinge von Hamburg bis München. Deutschland, das Land der Helfer. Doch ist das echte Hilfsbereitschaft oder Selbstbeweihräucherung? Ein Kommentar von Fanny Kniestedt.
Alles , was mir auf der Zunge liegt und im Kopf rumschwirrt (Kommentare, Kolumnen)
„Willkommenskultur“ ist das Wort der Stunde: Offene Arme und Herzen für Flüchtlinge von Hamburg bis München. Deutschland, das Land der Helfer. Doch ist das echte Hilfsbereitschaft oder Selbstbeweihräucherung? Ein Kommentar von Fanny Kniestedt.
Grenzen sind tolle Dinger. Sie sind alles in einem: flexibel und starr. Geben ein molliges Gefühl von Sicherheit und einen Grund, etwas verteidigen zu dürfen. Sie fühlen sich irre notwendig an. Und trotzdem hat es im Laufe der Jahrhunderte letztlich niemanden gekrazt, wenn sie sich verschoben oder gar verschwanden. Es hat nur die gekrazt, die daran beteiligt waren den momentanen Zustand einer Grenze zu sichern und aufrecht zu erhalten. Deshalb muss für jede neue Grenze und neue Generation derer, die sie errichten oder sichern sollen, neue Begründungen gefunden werden. Denn die Grenze ist nicht das Wichtigste an der Grenze. Es ist die Überzeugung, dass sie notwendig wäre.
Fotos: Anna Hilde
An dieser Stelle eine weitere Nebensächlichkeit, die im Alltag auffällt. Eine davon ist eine ganz bestimmte Kleiderordnung, die neben den sehr eindeutig muslimischen Gewändern und oft auch westlich geprägten Kleidungselementen, unglaublich oft die Straße ziert. Anfangs dachte ich noch, es handle sich um eine ganz bestimmte Ausdrucksweise einer ganz bestimmten Gruppe von Menschen, die eine ganz marginale, ganz bestimmte Ausrichtung des Islams praktizieren. Oder so was in der Art. Mit hochtrabenden Interpretationen bleibt man erst mal in der Sicherheit, politische korrekt zu sein.
Fangen wir fluffig mit der Vergangenheit an. Vor einem Jahr schrieb ich meine ersten Eindrücke auf. Geprägt durch mehrere Jahre Ostafrika, vor allem Kenya und Äthiopien, habe ich versucht, einen Eindruck von dort zu geben, wo ich drei Monate gelebt habe: in Tanger.
Liebe Mitmenschen, die Welt ist nun um einen Blog reicher voller Gedankenfetzen von jemandem, der auch mal was erzählen möchte. Das gehört sich heutzutage so. Ob es um Tipps zu Haarkuren aus Naturprodukten oder um Bastelanleitungen für Papierflieger geht: jeder hat seinen eigenen medialen Selbstprofilierungskanal.
Ich werde mein Bestes geben hier keinen unlauteren Müll abzulassen. Ich werde auch mein bestes geben meine zugegebenermaßen ab und an recht sehr verworrenen Gedankenknoten verständlich zu entheddern.
In der Nacht zum 19.April 2015 geschah eine der Katastrophen, die die EU zum „Aufwecken“ brachte. Die EU wurde so sehr aufgeweckt, dass das Jahr 2015 eines der tödlichsten Jahre für Menschen wurde, die über das Mittelmeer versuchten nach Europa zu gelangen. 2016 sieht nicht besser aus. Wir stumpfen ab. Zu jeder Nachrichtensendung gehört mittlerweile, wie ein unabdingliche Zutat, eine Meldung über weitere Menschen, die im Mittelmeer ertrunken sind.