„Willkommenskultur“ ist das Wort der Stunde: Offene Arme und Herzen für Flüchtlinge von Hamburg bis München. Deutschland, das Land der Helfer. Doch ist das echte Hilfsbereitschaft oder Selbstbeweihräucherung? Ein Kommentar von Fanny Kniestedt.
„Willkommenskultur“ ist das Wort der Stunde: Offene Arme und Herzen für Flüchtlinge von Hamburg bis München. Deutschland, das Land der Helfer. Doch ist das echte Hilfsbereitschaft oder Selbstbeweihräucherung? Ein Kommentar von Fanny Kniestedt.
Matthias Schmidt, Ethnologe an der Ludwig-Maximilians Universität in München, hat für seine Masterarbeit „Zwischen Moral und Skandal – Humanitarismus und Menschenrechte in der Migrationspolitik Marokkos“ mehrere Monate in Marokko recherchiert. Hier gibt er einen Überblick zur migrationspolitischen Situation Marokkos und eine Einschätzung darüber, wie das Arbeiten im „Aufrage der Menschenrechte“ von Hilfsorganisationen hilfreich als auch hinderlich sein kann.
Kranke Menschen werden abgeschoben, ohne vorher vom Amtsarzt untersucht zu werden. Eine Frau, die in ihrem Heimatland vergewaltigt und entführt wurde, bekommt nach mehrjährigem Asylverfahren den Bescheid, dies sei jetzt schon zu lange her; ihre psychischen Probleme könnten nicht eindeutig darauf zurückgeführt werden. Jemand der Hindi spricht, bekommt bei der entscheidenden Anhörung zu seinen Fluchtgründen einen Urdu-Dolmetscher vorgesetzt, mit dem er sich nur grob verständigen kann und traut sich nicht sich zu wehren. Der Rechtshilfefonds Peperoncini will solchen Fällen Unterstützung bieten.